Jedes Frühjahr tauchen die sogenannten Saisonkennzeichen auf den Straßen auf. Ein Kennzeichen, das sich von den anderen unterscheidet und auf dem rechts zwei Zahlen stehen. Die Ziffern geben den Zeitraum an, in dem das Auto, Motorrad oder Wohnmobil auf öffentlichem Grund betrieben werden darf. Lesen Sie, was das Saisonkennzeichen ist, wie Sie es beantragen, welche Versicherung Sie brauchen und was das kostet.
(Der gesamte folgende Text wurde von unserer Redakteurin ohne den Einsatz von KI geschrieben)
Saisonkennzeichen – Bedeutung und Angaben
Ein Saisonkennzeichen ist ein spezielles Nummernschild, das nur für einen bestimmten Zeitraum gilt. Nur während dieser Periode darf das Fahrzeug am öffentlichen Verkehr teilnehmen und auf öffentlichem Grund parken. Die Zeitspanne ist durch zwei übereinanderstehende Zahlen angegeben, die durch einen Querstrich getrennt sind. Die obere Ziffer steht für den Monat, in dem der Betriebszeitraum beginnt. Die untere für dessen Ende. Gezählt wird in vollen Monaten – ein Saisonkennzeichen mit der Angabe 04-10 ist also von 1. April bis 31. Oktober zugelassen.
Vom Saison- ist das Kurzzeitkennzeichen zu unterscheiden. Es gilt für maximal fünf Tage und darf nur für private Überführungs- und Probefahrten sowie Fahrten zur Hauptuntersuchung in der Werkstatt oder bei den Prüforganisationen verwendet werden.
Was sind die Vorteile des Saisonkennzeichens?
Das Sonderkennzeichen ist für Fahrzeuge gedacht, die nicht ganzjährig genutzt werden. Es bietet folgende Vorteile:
- Sie brauchen nicht zweimal im Jahr zur Zulassungsstelle zu gehen, um das Fahrzeug an- und abzumelden. Das geschieht automatisch nach der einmaligen Beantragung des Saisonkennzeichens.
- Sie sparen die Gebühren, die bei dem Behördengang anfallen.
- Die Kfz-Steuer sinkt, weil sie nur für die Betriebsmonate und nicht für das ganze Jahr erhoben wird.
- Die Kfz-Versicherung wird günstiger: Sie bezahlen nur anteilige Beiträge für die Zeit der Nutzung des Saisonkennzeichens.
Zulassungszahlen für Saisonkennzeichen
Das Kraftfahrt-Bundesamt erhebt jährlich den Bestand an Fahrzeugen mit Saisonkennzeichen. Demzufolge waren 2024 insgesamt 2,6 Millionen Kfz mit dem Sondernummernschild zugelassen.
Spitzenreiter waren Motorräder mit rund 1,37 Millionen angemeldeten Saisonkennzeichen, gefolgt von Pkw mit gut einer Million. Wohnwagen und Wohnmobile waren mit lediglich ca. 186.000 Stück vertreten.

Für welchen Zeitraum kann das Saisonkennzeichen gelten?
Der Mindestzeitraum für die Nutzung eines Saisonkennzeichens beträgt zwei volle Monate, der Höchstzeitraum elf Monate. Dazwischen können Sie die Geltungsdauer selbst festlegen. Das Nummernschild kann also beispielsweise für sieben Monate zwischen Anfang April und Ende Oktober gültig sein – das trifft statistisch auf fast die Hälfte der Saisonkennzeichen zu. Brauchen Sie Ihr Fahrzeug nur für den ausgedehnten Sommerurlaub, lässt sich das Sonderschild aber auch nur für Anfang Juni bis Ende Juli beantragen.
Außerhalb der Nutzungsfrist darf das Kfz nur auf einer Privatfläche stehen und keinesfalls gefahren werden. Überlegen Sie sich also gut, für welchen Zeitraum Sie ein Saisonkennzeichen benötigen.
Tipp: Läuft der TÜV während der Ruhezeit ab, können Sie die Hauptuntersuchung auf den Zulassungszeitraum verschieben. Oder Sie benutzen für die direkte Fahrt zur Hauptuntersuchung ein Kurzzeitkennzeichen.
Saisonkennzeichen und Wechselkennzeichen – das ist der Unterschied
Hier kommt es manchmal zu Verwechslungen, es handelt sich aber um zwei unterschiedliche Sonderschilder. Ein Wechselkennzeichen gilt für zwei Fahrzeuge und wird zwischen diesen getauscht, während das Saisonkennzeichen nur für ein Kfz bestimmt ist.
Haben Sie ein Sommer- und ein Winterfahrzeug wäre ein Wechselkennzeichen also theoretisch eine Alternative zur Saisonvariante. Das klappt aber nur, wenn die Fahrzeuge der gleichen Klasse angehören. Erlaubte Kombinationen sind:
- Pkw-Pkw (Verbrenner und E-Auto)
- Pkw-Wohnmobil
- Pkw-Oldtimer
- Oldtimer-Oldtimer
- Wohnmobil-Wohnmobil
- Oldtimer-Wohnmobil
- Motorrad-Motorrad
Zu bedenken ist, dass Sie für das kennzeichenlose Kfz immer einen privaten Stellplatz brauchen. Und: Sie sparen weder Steuern noch Versicherungsbeiträge. Für beide Fahrzeuge erhebt der Staat ganzjährig die Kfz-Steuer, für beide bezahlen Sie die volle Jahresprämie. Hier hat das Saisonkennzeichen klare Vorteile gegenüber dem Wechselmodell.
Kfz günstig und zuverlässig versichern
Ob Teilkasko, Vollkasko oder Haftpflicht: Mit den Kfz-Versicherungen der BavariaDirekt fahren Sie immer bestens geschützt und zu fairen Konditionen – das ganze Jahr über. Bei uns können Sie auch Ihren Stromer mit seinen besonderen Anforderungen günstig versichern. So deckt die E-Auto-Versicherung kostspielige Reparaturen und umfasst eine Allgefahrendeckung für den Akku.
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Versicherung für Saisonkennzeichen – was gilt?
Für Fahrzeuge mit Saisonkennzeichen gelten dieselben Bedingungen wie für ganzjährig zugelassene Kfz. Eine Haftpflichtversicherung ist Pflicht, Teil- oder Vollkasko sind optional. Der Versicherungsschutz gilt ganzjährig – auch während der Ruhezeit. Obwohl Sie für diese Periode keine Beiträge bezahlen, bleibt das Fahrzeug geschützt. Voraussetzung ist allerdings, dass es auf einem umfriedeten Abtstellplatz steht und so sicher vom öffentlichen Verkehrsraum getrennt ist. Befriedet heißt konkret: Sie brauchen einen Parkplatz mit Zaun, Mauer oder Hecke zur Straße bzw. eine Garage, damit die Ruheversicherung greift. Die Höhe der Kfz-Versicherungsbeiträge berechnet sich nach der Anzahl der Monate, die auf dem Saisonkennzeichen angegeben sind.
Gut zu wissen: Nicht jede Kfz-Versicherung bietet Saisonkennzeichen an. Wollen Sie Ihr Fahrzeug umschreiben, sollten Sie sich beim bestehenden Vertragspartner erkundigen, ob das Sonderschild zum Leistungskatalog gehört.
Beeinflusst ein Saisonkennzeichen meine Schadenfreiheitsklasse?
Sofern Sie unfallfrei geblieben sind, verbessert sich Ihre Schadenfreiheitsklasse (SF) auch mit einem saisonal zugelassenen Fahrzeug. Allerdings gilt bei den Versicherern in aller Regel eine Einschränkung: Der Betriebszeitraum muss mindestens sechs Monate betragen. Ist die Ruhezeit länger, gilt zwar der Ruheversicherungsschutz, aber die SF bleibt im nächsten Jahr gleich.
Saisonkennzeichen beantragen – wie und wo?
Das Saisonkennzeichen beantragen Sie einmalig bei der Kfz-Zulassungsstelle, die für Ihren Wohnsitz zuständig ist. Danach ist es saisonübergreifend gültig, lässt sich also ohne weitere Formalitäten jedes Jahr wiederverwenden. Wunschkennzeichen sind ebenso möglich wie die Kombination mit anderen Kennzeichen – etwa dem H-Schild für Oldtimer oder dem E-Kennzeichen für Fahrzeuge mit Elektroantrieb.
Diese Unterlagen brauchen Sie
Für den Antrag vor Ort oder online benötigen Sie auf jeden Fall folgende Dokumente:
- Personalausweis (online: elektronischen Personalausweis) oder Reisepass
- Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II (ehemals Fahrzeugbrief und -schein bzw. digitaler Fahrzeugschein)
- Nummer der elektronischen Versicherungsbestätigung (eVB)
- Prüfbericht der Hauptuntersuchung – der HU-Stempel in den Fahrzeugpapieren genügt nicht
- Kennzeichenschild(er)

Saisonkennzeichen verlängern – geht das?
Brauchen Sie das Fahrzeug doch länger, ist eine Änderung des Betriebszeitraums leider nicht möglich. Sie können ein Saisonkennzeichen nicht verlängern, sondern nur neu beantragen. Anschließend bekommen Sie von der Zulassungsstelle ein Saisonkennzeichen mit dem neuen Zeitraum. Für das Prozedere sind die gleichen Unterlagen erforderlich und es fallen dieselben Gebühren an wie für einen Neuantrag. Denken Sie daran, vorab bei Ihren Kfz-Versicherer eine neue eVB anzufordern.
Was sind die Kosten für ein Saisonkennzeichen?
Die Gebühren für ein Saisonkennzeichen sind die gleichen wie für ein reguläres Nummernschild. Die Gebühren bei der Kfz-Zulassungsstelle betragen mindestens 30 Euro, dazu kommen die Kosten für die Kennzeichenschilder – in der Regel sind das zwischen 20 und 30 Euro für ein Schilderpaar. Insgesamt sollten Sie mit 45 bis 65 Euro kalkulieren.
Da die Kosten für ein Saisonkennzeichen nicht bundesweit einheitlich geregelt sind, kann es zu geringfügig anderen Beträgen kommen. Ein Blick auf die Internetseite Ihrer Zulassungsstelle schafft Klarheit.
Sparen können Sie, indem Sie das Saisonkennzeichen im Internet beantragen. Das ist über dieselbe Plattform möglich, über die Sie regulär ein Auto online zulassen, und kostet rund 13 Euro.
Was ist bei Saisonkennzeichen für E-Autos, Motorräder oder Oldtimer zu beachten?
Da Elektroautos und E-Motorräder vergleichsweise lange Nummernschilder haben, sollten Sie bei einer Wunschnummer eine kurze Kombination wählen – sonst ist womöglich nicht genügend Platz für die Einprägung des Betriebszeitraums. Ansonsten ist bei den Saisonnummernschildern für E-Autos nichts Besonderes zu beachten.
Was die Kfz-Steuer betrifft, so profitieren Sie hier ohnehin von der zehnjährigen Steuerbefreiung für reine Elektrofahrzeuge. In dieser Hinsicht bringt das Saisonkennzeichen keine Ersparnis, bei den Versicherungsbeiträgen aber schon.
Bei Motorrädern darf die Erkennungsnummer für Saisonkennzeichen höchstens sieben statt wie sonst acht Zeichen lang sein. Sonst passt der Gültigkeitszeitraum nicht mehr in das rechte obere Eck. Das Schild muss mindestens 18 x 20 cm groß sein.
Möchten Sie Ihren Oldtimer mit dem Historien- und Saisonkennzeichen fahren, ist die Erkennungsnummer auf acht Stellen begrenzt. Auch hier könnte also ein Wunschkennzeichen zu lang sein. Die Steuerpauschale für Oldtimer reduziert sich um die Ruhemonate. Für die H-Saison-Kombination brauchen Sie ein bis zu 200 Euro teures Oldtimer-Gutachten, da das Historien-Schild an den weitgehenden Originalzustand des Fahrzeugs gekoppelt ist. Für den Antrag eines regulären Saisonkennzeichens benötigen Sie dieses nicht. Dafür dürfen Sie nicht ohne Umweltplakette in Umweltzonen fahren, mit dem H-Kennzeichen schon.
Mit dem Saisonkennzeichen kostengünstig fahren
Nutzen Sie Ihr Motorrad, das Cabrio oder Ihr Wohnmobil nur für wenige Monate im Jahr, sparen Sie mit dem Saisonkennzeichen Geld – je nach Fahrzeugklasse, Saisonlänge und Versicherung zwischen 35 und 45 Prozent. Auch der lästige Bürokratieaufwand für die An- und Abmeldung entfällt.
Standardkennzeichen, Saisonkennzeichen und E-Kennzeichen sind Ihnen bekannt, das grüne Nummernschild aber nicht? Lesen Sie unseren Beitrag zum grünen Kennzeichen. Für Zweiradfreunde wissenswert: Alles zu Kennzeichen für Moped, Mofa & Roller
Titelbild: stock.adobe.com/Björn Wylezich, Bild 2: stock.adobe.com/pergo70, Bild 3: stock.adobe.com/Petair